Außerhalb der Sonnenstrahlen

Plötzlich wurde alles dunkel und der Assassine hatte das Gefühl, jemand hätte ihn in ein Bodenloses Loch gestoßen. Als er dann endlich auf kam, war hoffi erstaunt wie sanft er fiel.
Als erstes dachte er, er würde auf tausenden Ameisen liegen, doch dann merkte er dass es sich nur um Sand handelte der sich aus unerklärlichen Gründen zu bewegen schien.
"Verdammt was war das denn?", fragte er und versuchte auf zu stehen. Das war allerdings schwieriger als gedacht, da der Sand anscheinend versuchte hoffi am Boden zu halten. Dazu kam noch das es hier unten dunkel war. Nur weit in der Ferne konnte er ein schwaches , rotes Licht ausmachen. Auch der Kopfgeldjäger hatte sich erhoben und schien genau so Ratlos zu sein wie hoffi. "Was machen wir jetzt? Sollen wir zu dem Licht gehen?", fragte der Assassine in die Finsternis wo er Caddocs Umrisse erkennen konnte.

Wie Wasser floss der Sand an Caddoc vorbei, sogar wie eine Strömung die ihn mitriss. Langsam schritt er auf das Licht zu. Es war schwer sich zu bewegen. Der Assassine kämpfte ebenfalls gegen das Leben welches kein Licht brauchte an. Dieses schien in einem mattem rot, vielleicht weil all das Licht von der Dunkelheit verschluckt wurde. Schwarz wie die Unendlichkeit war dieser Ort. Stumm wie der Tod. Dennoch lebte er, ja, er war lebendig. Schwere Schritte folgten diesen Überlegungen. Zwar gingen die beiden immer weiter, kamen jedoch nicht voran. Das Licht bewegte sich nicht, war aber unerreichbar. Hier gab es nichts. Kein Licht, kein Leben, keine Zeit...

Auch wenn es den beiden Männern so vorkam als würden sie sich bewegen, kamen sie doch nicht vor ran. Dann erinnerte er sich an einen Spruch seines alten Mentors: Desto mehr du dagegen ankämpfst, desto schlimmer wird es.
"Lass uns stehen bleiben!", sagte der Assassine, auch wenn Caddoc scheinbar nicht wusste warum, blieben die beiden Krieger stehen.
Wenn der Sand wirklich lebt, dann müsste er... Noch bevor hoffi seinen Gedanken vollendet hatte, kroch ihm der Sand am Körper hoch und auf einmal zog eine unbekannte Kraft an dem Assassinen.

Kurz danach befanden sich beide Männer an einem scheinbar anderem Ort. Dort schienen brennende Totenköpfe an den sandigen Wänden zu hängen, die ihnen einen Pfad beleuchteten.
Ohne noch groß Worte zu verlieren, machte sich die beiden auf den Weg und folgten den Köpfen.

Vorsichtig gingen die beiden den langen Gang runter. Caddoc schaute sich um. Überall Knochen und Totenköpfe. Fackeln steckten in Mündern und Rauch kam aus den Augenhöhlen. Der Gang war recht dunkel an sich, wegen der Fackeln aber hell wie bei Tageslicht. Nach einigen Minuten des Ganges kamen sie zu einer schwarzen, steinernen Tür. Einige Kreise waren in sie hineingeritzt worden, die ein unverständliches Symbol darstellten. Viele Gedanken gingen durch Caddoc's Kopf, aber einer kümmerte ihn auch. Wie sollten sie weiterkommen? Auf einmal sah er es. Er sah die Lösung. Caddoc schob den Assassinen zur Seite und fing an mit den Fingern an den Rillen lang zu gleiten. Plötzlich gab es ein leises Geräusch und aus einer der Rillen kam eine Platte mit einem Griff. Der Kopfgeldjäger nahm sie fest in die Hand und drehte sie. Mit der Platte drehte sich verrückterweise auch die Rille und blieb schließlich stehen. Schnell wiederholte er den Trick auch bei den anderen und drehte sie immer und immer wieder bis zum Ende. Nun entstand ein riesiger Kreis aus ihnen, der immer enger wurde und im Mittelpunkt nur einen halben Meter breit war. Ohne lange nachzudenken ballte er nun seine Faust und rammte sie in den Stein. Aber entgegen hoffis Erwartungen fühlte er keinen Schmerz, denn die Tür gab nach und der runde Stein in der Mitte flog mit einem lauten Geräusch raus. Langsam verschwanden nun die restlichen Ringe in den Wänden und öffneten eine Art Luke vor den beiden. Gebückt schritt Caddoc hindurch, dicht gefolgt von hoffi. Aber anstatt an einen Ort zu kommen der keine toten, untoten oder gar halbwegsverstorbenen aufzuweisen hätte trafen sie auf jemanden der anders war. Etwas das anders war...

Was bei den Göttern war das für ein...Ding? So etwas hatte er Assassine noch nie zuvor gesehen. Und dann sprach es. Doch es bewegte weder seinen Mund, wenn es überhaupt einen hatte, noch schien Caddoc es zu hören. Vielmehr sprach es eher in seinem Kopf.
Töte den Kopfgeldjäger und ich werde dich hier raus lassen. Außerdem würde ich dich reich belohnen. Töte ihn einfach nur. hoffi fasste sich wegen den Schmerzen an den Kopf und als sie endlich aufhörten ließ, drehte sich der Bärtige zu Caddoc um, ließ seine Verstecktenklingen zum Vorschein kommen, dann nickte er dem Kopfgeldjäger zu und beide Stürmten auf das Wesen zu.

So schnell wie noch nie im Leben rannte Caddoc auf dieses Ungetüm zu. Nicht einen Moment ließ er es aus den Augen, obwohl er es sicher als sehr angenehm empfinden würde. Schließlich ist es generell sehr unangenehm sich auf jemanden ohne jegliche Anzeichen auf ein Gesicht zu zubewegen. Während der Assassine eine umgefallene Säule hochrannte und zum großen Sprung bereit war zog Caddoc seinen Bogen von seinem Rücken und schoss einen Pfeil nach dem anderen. Jedoch traf er nicht. Besser gesagt, traf er zwar, aber nicht den Körper. Die Pfeile waren perfekt geschossen und fielen trotzdem einige Schritte vor dem Wesen zu Boden. Wie sollte er aber auch gegen ein solches Monstrum mit Pfeil und Bogen ankommen wenn selbst ganz normale Wüstenzombies dieselben verschluckten wie nichts. Das Wesen bewegte sich nicht, weshalb der stechende Schmerz in Caddocs Seite noch unerklärlicher war. Eine Art Kreisch durchfuhr ihn und er zuckte zusammen, rannte jedoch weiter. Nur kurz darauf bemerkte er die selben Wirkungen an hoffi. Dieses Wesen spielte mit ihnen. Es spielte mit ihren Gedanken...

Stahl traf auf Knochen und klirrte laut. Dieser Wächter war ein lebender Beweis für die Macht der mentalen Stärke. Es manipulierte die beiden und war unerreichbar. Schließlich sank Caddoc nieder. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, was sich jedoch als unmöglich herausstellte, da eine stimmlose Stimme durch seinen Kopf wanderte und ihn beauftragte den Assassinen umzubrigen. "Tuh es! Tuh es! Du willst doch überleben, oder nicht? Du kennst ihn doch garnicht. Im Tempel erzählst du alles und verschweigst das du und nicht ich ihn umgebracht habe...TUH ES!" kreischte die Stimme plötzlich und der Kopfgeldjäger musste schreien um sich nicht verrückt zu werden. Rot leuchteten seine Augen auf als er aufstand und sein Schwert zog. Langsam und sicher ging er, nein ging es auf den Assassinen zu und nickte. Hoffi verstand nicht recht und sah Caddoc verwundert an. Caddoc, so dachte der Assassine. Der war jedoch am anderen Ende des Raumes verschwunden, hatte das Monstrum seine Seele fressen lassen. Nun war es in ihm und wollte den Tod des Assassinen. Während es Kreise um hoffi drehte versuchte er eine Taktik zu entwickeln wie er es töten sollte ohne Caddoc umzubringen. Vergeblich suchte er nach einer Schwachstelle, doch fand er sie nicht...

"Mein Gesicht, mein Gesicht! Schlag in mein Gesicht!" schrie Caddoc der die Szene aus dem schwarz des Todes mitverfolgte, doch er bekam nicht auch nur einen Ton raus. Stattdessen merkte er seine Nutzlosigkeit und wartete den entgültigen Tod ab. Vielleicht lag es an ihm, vielleicht fiel es auch hoffi selbst ein, aber der Assassine hörte auf ihn und schlug zu. Ein schwarzes Loch entstand an der Stelle des Gesichtes und ein schreckliches Kreischen war zu hören bis sich der Körper von innen nach außen in dem selben Loch auflöste. Auch das Gesichtslose etwas zerfiel zu Staub und Knochen und das Schwarz der Augen wurde zur ganz normalen Schwärze der Dunkelheit. Erstaunt stelle Caddoc fest das er wieder er selbst war, ohne zu wissen wie oder wo, aber er war frei. Er war in seinem Körper und konnte wieder reden, atmen, nicht zu letzt spüren das er am Leben war. Sie hatten das wohl verrückteste Wesen dieser Welt bezwungen und der Weg war frei. Aber wohin führte er?

...